Odoo vs Zoho – welches System passt zu dir?

Ein Vergleich für Unternehmen, die zwischen ERP-Plattform und App-Suite entscheiden.
16. Dezember 2025 durch
Odoo vs Zoho – welches System passt zu dir?
RATOCON GmbH, Tobias Trupat

Wenn du deine Geschäftsprozesse digitalisieren willst, tauchen zwei Namen sehr schnell auf: Odoo und Zoho. Beide versprechen „alles aus einer Hand“, beide decken viele Unternehmensbereiche ab – und beide laufen vollständig im Browser.


Der entscheidende Unterschied:

Odoo ist in erster Linie eine ERP-Plattform, Zoho eher eine App-Suite mit vielen Einzelanwendungen, die gemeinsam wie ein „Operating System for Business“ gedacht sind.


Schauen wir uns an, wie sich die beiden in der Praxis unterscheiden.

1. Was meinen wir mit „Zoho“ – und was ist Odoo?


Unter Zoho verstehen die meisten heute vor allem:

  • Zoho One – ein Bundle aus 45+ Cloud-Apps für CRM, Finance, HR, Projekte, Helpdesk, Marketing u. v. m.
  • Dazu einzelne Produkte wie Zoho CRM, Zoho Books, Zoho Desk, Zoho Projects usw.


Zoho selbst positioniert Zoho One als „Operating System for Business“: eine integrierte Suite, mit der du Vertrieb, Finanzen, HR und andere Bereiche abdeckst.


Odoo ist eine integrierte Business-Plattform mit Apps für:

  • CRM und Vertrieb
  • Lager, Einkauf, Fertigung, Service
  • Buchhaltung
  • Website und E-Commerce
  • Helpdesk, Projekte, HR, Zeiterfassung, DMS, E-Signatur, Marketing und mehr


Technisch ist Odoo näher an einem klassischen, aber sehr modernen ERP – mit der Besonderheit, dass es weit über die üblichen ERP-Grenzen hinausgeht.


2. Funktionsumfang: ERP-Basis vs. App-Landschaft


2.1 Was beide abdecken


Sowohl Odoo als auch Zoho (v. a. Zoho One) können u. a.:

  • Vertrieb / CRM
  • Finanzwesen / Buchhaltung (Zoho Books, Odoo Accounting)
  • Einkauf & Lagerverwaltung
  • Projekte & Dienstleistungen
  • Support / Helpdesk


Damit sind beide grundsätzlich geeignet, den Alltag in Handel, Dienstleistung und vielen Fertigungsbetrieben abzubilden.


2.2 Wo Odoo als ERP-Plattform weiter geht


Odoo bringt zusätzlich – direkt aus einem Guss – Dinge mit wie:

  • Fertigung mit Stücklisten, Arbeitsplätzen, Workcentern, Wartung, PLM
  • POS, Kasse und Filialbetrieb
  • voll integriertes E-Commerce direkt auf der Odoo-Website
  • DMS, Unterschriften, E-Learning, ESG / Reporting und neue Apps in aktuellen Versionen


Zoho deckt vergleichbare Bereiche über verschiedene Apps (Books, Inventory, People, Projects, Desk, Commerce etc.) ab, die über Integrationen und das Zoho-One-Framework zusammengeschaltet werden.


Kurz gesagt:

  • Odoo wirkt mehr wie eine Plattform mit Modulen
  • Zoho mehr wie viele Produkte in einem Bundle


3. Architektur und Integrationslogik


3.1 Odoo: eine Plattform, viele Apps


Odoo ist von Grund auf modular aufgebaut:

  • Jede Funktion ist ein Modul, das auf einem gemeinsamen Kern aufsetzt.
  • Alle Apps nutzen die gleiche Datenbasis und UI-Logik.
  • Erweiterungen laufen über eigene Odoo-Module, die sich sauber in das System einfügen.


Das ist besonders hilfreich, wenn du:

  • End-to-End-Prozesse aufbauen willst (Lead → Angebot → Projekt → Service → Rechnung)
  • individuelle Workflows und Freigabeprozesse brauchst
  • auch Dinge wie Fertigung, Logistik oder komplexe Buchhaltung integrieren möchtest


3.2 Zoho: App-Suite im Microsoft-365-Stil


Zoho funktioniert eher wie ein Baukasten aus einzelnen Apps:

  • Zoho CRM, Zoho Books, Zoho Inventory, Zoho People, Zoho Desk usw.
  • über Zoho One zu einem Gesamtpaket gebündelt
  • Integration zwischen den Apps ist da – fühlt sich aber eher wie viele verbundene Produkte an als wie ein einziges System


Das ist attraktiv, wenn du:

  • schnell mit einzelnen Apps starten willst
  • vor allem Vertrieb, Support und einfache Finance-Prozesse abdecken möchtest
  • stark in der Zoho-Welt bleiben willst und bereit bist, bei Bedarf mehrere Tools miteinander zu verdrahten


4. Kostenbild: Lizenzen, Bundles, Gesamtaufwand


4.1 Odoo: nutzerbasierte Enterprise-Lizenz


Bei Odoo Enterprise werden Lizenzen pro Benutzer abgerechnet:

  • Odoo Enterprise beginnt in vielen EU-Ländern ab 19,90 € pro Nutzer und Monat (Standard-Modell, jährliche Abrechnung)
  • alle Standard-Apps sind im Preis enthalten
  • hinzu kommen Implementierung und ggf. Hosting (z. B. Odoo.sh)


Zusätzlich gibt es eine Community-Edition ohne Lizenzkosten, bei der Betrieb & Support über Partner oder eigenes IT-Team laufen.


Vorteil: sehr klare Preislogik – du zahlst hauptsächlich pro Nutzer, nicht pro App.


4.2 Zoho One: All-Employee vs. Flexible Plan


Bei Zoho One sieht das Modell anders aus:

  • All-Employee-Plan:
    ca. 37 $/User/Monat (jährlich), dafür müssen alle Mitarbeitenden lizenziert werden
  • Flexible-User-Plan:
    ca. 90 $/User/Monat (jährlich), wenn du nur bestimmte Nutzer lizenzierst


Dafür erhältst du Zugriff auf die komplette Suite mit 45+ Apps.


Das kann attraktiv sein, wenn du wirklich sehr viele Zoho-Apps intensiv nutzt.

Wenn du nur einen Teil davon brauchst, kann die Mischung aus All-Employee-Pflicht und Flexible-Plan schnell teurer werden als ein Odoo-Setup mit 19,90 €+ pro User.


5. Benutzererlebnis im Alltag


5.1 Odoo: eine Oberfläche für alles


Odoo läuft vollständig im Browser:

  • durchgängige Bedienlogik in allen Apps
  • moderne, aufgeräumte Oberfläche
  • jährliche Releases mit Verbesserungen in UX und Performance


Für dein Team bedeutet das:

  • ein System lernen
  • weniger Medienbrüche
  • weniger „wo finde ich was?“-Momente zwischen verschiedenen Tools


5.2 Zoho: viele spezialisierte Apps


Zoho-Apps sind ebenfalls webbasiert:

  • jede App hat ihr eigenes UI-Finetuning
  • Integration im Hintergrund, aber oft unterschiedliche Oberflächen und Menüs


Das ist kein Problem, wenn:

  • du nur wenige Zoho-Apps nutzt (z. B. CRM + Books + Desk)
  • dein Team kein Problem damit hat, in mehreren Oberflächen unterwegs zu sein


Sobald du aber 10+ Apps aus dem Zoho-Kosmos einsetzt, wird Konsistenz zu einem Thema – genau da spielt Odoo seine Stärke aus.


6. Flexibilität, Anpassung und „ERP-Tiefe“


6.1 Odoo: offen und tief im ERP-Kern


Odoo ist besonders stark, wenn:

  • du individuelle Prozesse brauchst (z. B. Freigabeprozesse, Kostenstellenlogik, Branchenanforderungen)
  • du in Fertigung, Logistik, Projektgeschäft oder komplexer Buchhaltung unterwegs bist
  • du mit einem Partner individuelle Module entwickeln möchtest


Durch den modularen Aufbau und die Möglichkeit zum Self-Hosting ist Odoo sehr flexibel, auch was Architekturen und Datenhoheit angeht.


6.2 Zoho: sehr viel „Out of the Box“, weniger tiefes Customizing


Zoho punktet bei:

  • schnell einsetzbaren Standard-Apps (v. a. CRM, Support, Finance)
  • starker Integration in die eigene Zoho-Welt
  • vielen Konfigurationsmöglichkeiten innerhalb der jeweiligen Apps


Wenn du aber:

  • sehr tiefe ERP-Anforderungen hast
  • oder wirklich prozessspezifische Anpassungen brauchst


… stößt du mit Zoho schneller an den Punkt, an dem du viel integrieren oder Workarounds bauen musst.


7. Für wen ist Odoo die bessere Wahl – und wann eher Zoho?


7.1 Typische Odoo-Szenarien


Odoo ist oft die passendere Lösung, wenn du:

  • ein kleines oder mittleres Unternehmen oder ein wachsendes Scale-up bist
  • nicht nur CRM, sondern wirklich ERP + weitere digitale Prozesse abbilden willst
  • mehrere Insellösungen ablösen möchtest (Shop, Ticketsystem, HR-Tool, Zeiterfassung, DMS …)
  • Wert auf ein System aus einem Guss legst
  • ein Setup suchst, das anpassbar ist und trotzdem wirtschaftlich bleibt


7.2 Typische Zoho-Szenarien


Zoho kann sinnvoll sein, wenn:

  • du primär ein starkes CRM willst und rundherum einige Standardprozesse abbilden möchtest
  • du viel mit den Zoho-Standard-Apps arbeiten willst und wenig individuelle ERP-Logik brauchst
  • du kein Problem damit hast, mit vielen unterschiedlichen Apps zu arbeiten
  • du eher im SaaS-App-Denken bleibst und weniger im klassischen ERP-Denken


8. Wie wir bei RATOCON mit dir auf „Odoo vs Zoho“ schauen


Wir haben uns als Partner bewusst auf Odoo spezialisiert, weil wir sehen, wie gut die Plattform zu mittelständischen Unternehmen in Deutschland passt – vom Handwerksbetrieb über Fertigung und Handel bis hin zu Dienstleistern, IT/Software und Biotech.


Unsere Aufgabe ist dabei nicht, dir Zoho schlechtzureden, sondern:

  • deine Ist-Landschaft zu verstehen
  • deine Prozesse sauber aufzunehmen
  • gemeinsam zu prüfen, ob du eher eine App-Suite oder eine durchgängige ERP-Plattform brauchst
  • und dann zu zeigen, wie ein Odoo-Setup bei dir konkret aussehen kann

Unverbindliches Erstgespräch: Welche Lösung passt zu deinem Unternehmen?


Wenn du gerade zwischen Odoo und Zoho schwankst – oder generell klären willst, ob Odoo zu deinem Unternehmen passt –, hilft ein strukturiertes Gespräch mehr als die zehnte Vergleichsgrafik.


In einem Erstgespräch schauen wir gemeinsam:

  • welche Bereiche du wirklich ins System holen möchtest
  • wie viel Standard du nutzen kannst und wo du Flexibilität brauchst
  • wie ein Odoo-Projekt bei dir schrittweise aussehen kann – fachlich, zeitlich und budgetseitig
  • und an welchen Stellen Odoo dir im Vergleich zu Zoho konkrete Vorteile bietet


Wenn du möchtest, gehen wir dabei auch deine bestehende Tool-Landschaft durch und skizzieren, welche Systeme Odoo ersetzen kann – und wie du den Einstieg so gestaltest, dass dein Tagesgeschäft weiterläuft.


👉 Wenn du das für dein Unternehmen prüfen willst, melde dich gerne für ein unverbindliches Erstgespräch.

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