Die wahrscheinlich meistgestellte Frage, bevor ein Odoo-Projekt startet:
„Was kostet eine Odoo-Einführung bei euch?“
Die ehrliche Antwort:
Es gibt keinen festen Pauschalpreis – aber sehr klare Kostenblöcke und typische Orientierungswerte, an denen du dich gut orientieren kannst.
In diesem Artikel schauen wir uns an:
- Woraus sich die Kosten einer Odoo-Einführung zusammensetzen
- In welchen Budgetbereichen sich typische Projekte bewegen
- Welche Faktoren ein Projekt unnötig teuer machen
- Und wie du zu einer realistischen Einschätzung für dein Unternehmen kommst
1. Die drei Kostenblöcke einer Odoo-Einführung
Grundsätzlich setzt sich eine Odoo-Einführung aus drei Bereichen zusammen:
- Odoo-Lizenzen
- Hosting & Betrieb
- Dienstleistung / Projekt durch den Partner
Odoo-Lizenzen – nur kurz angerissen
Odoo Enterprise wird pro Nutzer und Tarif lizenziert (Standard oder Custom).
Die gute Nachricht: Die Lizenzkosten sind sehr gut planbar und meistens nicht der größte Kostenblock im Projekt.
Die Details zu Tarifen und Unterschieden haben wir in einem eigenen Artikel aufgeschlüsselt:
👉 „Welcher Odoo Tarif ist der richtige?“
Hosting – technische Basis, aber kein Kostentreiber Nr. 1
Ob du Odoo Online, Odoo.sh oder On-Premise nutzt, hat vor allem Einfluss darauf,
was technisch möglich ist (Anpassungen, Zugriff, Backups etc.).
Die exakte Gegenüberstellung findest du hier:
👉 „Welches Odoo Hosting ist das richtige? Online, Odoo.sh oder On-Premise?“
Für den Kostenblock „Einführung“ entscheidend ist in der Praxis vor allem:
Wie viel Projektaufwand steckt in Analyse, Konfiguration, Anpassung und Schulung?
Genau darum geht es im nächsten Abschnitt.
2. Wie entstehen die Projektkosten konkret?
Statt in Tagessätzen oder abstrakten Mann-Tagen zu denken, hilft eine einfachere Frage:
„Welche Bereiche meines Unternehmens sollen mit Odoo abgebildet werden – und wie tief?“
Ein paar typische Szenarien:
Szenario A – „Kleiner Einstieg“
- CRM
- Angebote & Verkauf
- Einfache Rechnungsstellung
- 3–5 Nutzer
Typische Inhalte:
- 1–2 Workshops (Prozesse, Anforderungen, Zielbild)
- Einrichtung von CRM, Verkauf, Rechnungsstellung
- Grundkonfiguration (Stammdaten, Steuern, Zahlungsbedingungen)
- Basisschulung für Key User
- Unterstützung beim Go-Live
Ergebnis:
Ein schlanker, standardnaher Einstieg, mit dem du produktiv arbeiten kannst.
Szenario B – „ERP für KMU“
- CRM & Verkauf
- Einkauf
- Lager / Logistik
- Buchhaltung
- Evtl. Projekte oder einfache Produktion
- 10–200 Nutzer
Typische Inhalte:
- Ausführliche Prozessworkshops & Feinkonzept
- Einrichtung mehrerer Apps & durchgängiger Prozesse
- Berechtigungskonzept
- Datenmigration (Kunden, Lieferanten, Artikel, Salden, offene Posten …)
- Anpassungen & erste Schnittstellen (z. B. Shop, Versanddienstleister)
- Schulungen für Key User & Fachbereiche
- Testphase, Bugfixing, Go-Live-Begleitung, „Hypercare“
Ergebnis:
Ein vollwertiges ERP-Projekt, das mehrere Unternehmensbereiche in einem System abbildet.
3. Typische Budgetbereiche
Ohne deine konkreten Anforderungen zu kennen, geht es nur um Bandbreiten –
aber die helfen bei der Einordnung:
Kleiner, standardnaher Einstieg (Szenario A)
(z. B. CRM + Verkauf + Rechnungen, wenige Nutzer, kaum Anpassungen)
→ 5.000,00 - 10.000,00 EUR
ERP-Einführung für ein typisches KMU
(Vertrieb, Einkauf, Lager, Buchhaltung, teils Produktion/Projekte; 10–30 Nutzer; einige Anpassungen/Schnittstellen)
→ 10.000,00 - 80.000,00 EUR – von niedrig fünfstellig bis mittlerer fünfstelliger Betrag, je nach Komplexität
Komplexe Setups / mehrere Gesellschaften / viele Anpassungen
→ Deutlich höherer fünfstelliger Bereich und mehr, oft mit Roadmap über mehrere Phasen
→ 80.000,00 EUR und mehr
Wichtig:
Das sind keine Paketpreise, sondern Erfahrungswerte.
Ein klar fokussiertes, gut vorbereitetes Projekt kann günstiger sein – ein „historisch gewachsenes“ Setup mit vielen Sonderlocken entsprechend teurer.
4. Die unsichtbaren Kostentreiber
Was Odoo-Projekte unnötig teuer macht, sind selten die Tagessätze, sondern:
-
Unklare Ziele
„Wir schauen mal, was Odoo alles kann“ – ohne klares Zielbild. -
Fehlende Entscheider
Entscheidungen ziehen sich, Workshops wiederholen sich. -
Ständig wechselnde Anforderungen
Der Scope wächst unterwegs – ohne Anpassung von Budget und Zeitplan. -
Zu spät eingebundene Fachbereiche
IT entscheidet, Fachabteilungen nicken später ab – oder eben nicht. -
Unterschätztes Change-Management
User wurden nicht mitgenommen, Akzeptanz fehlt, es entstehen Schattenprozesse.
Je klarer du vor dem Start weißt, was Odoo für dich leisten soll,
desto schlanker und planbarer wird die Einführung.
5. Warum „Wir machen das selbst“ selten billiger ist
Ja, du kannst Odoo im Prinzip auch selbst einführen.
Aber die versteckten Kosten sehen oft so aus:
- Mitarbeitende, die neben dem Tagesgeschäft „ein bisschen Odoo“ machen
- Fehlkonfigurationen, die später mühsam korrigiert werden müssen
- Workarounds statt sauberer Prozesse
- Unzufriedene User, weil Odoo „irgendwie nicht zu uns passt“
- Am Ende doch ein Partner – nur dann zur Sanierung, nicht zur sauberen Einführung
Ein Partner spart dir nicht nur Zeit, sondern vor allem Fehlentscheidungen, die später teuer werden.
Fazit: Was kostet eine Odoo-Einführung wirklich?
Die Kurzfassung:
- Lizenzen und Hosting sind gut planbar und in eigenen Artikeln von uns ausführlich erklärt.
-
Der größte Hebel liegt in der Projektleistung:
- Wie viele Bereiche bildest du ab?
- Wie komplex sind deine Prozesse?
- Wie viel Individualisierung & Schnittstellen brauchst du?
Darum geben wir ungern eine Aussage wie „Odoo ab X Euro“, ohne dein Setup zu kennen.
Sinnvoller ist ein kurzer Blick auf deine Situation – dann lässt sich ein realistischer Budgetrahmen ableiten.
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-
Du erzählst uns kurz,
- welche Bereiche du mit Odoo abbilden möchtest
- wie viele Nutzer geplant sind
- ob es besondere Anforderungen (z. B. Schnittstellen, Branchenlogik) gibt
-
Wir geben dir eine ehrliche Einschätzung,
- ob ein kleiner Einstieg reicht oder ein größeres Projekt nötig ist
- in welchem Budgetrahmen du realistisch denken solltest
- und welche nächsten Schritte sinnvoll sind
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