Odoo vs. SAP – welches ERP passt zu dir?

Ein Vergleich für Mittelständler, die mehr wollen als nur „irgendwie ERP“.
16. Dezember 2025 durch
Odoo vs. SAP – welches ERP passt zu dir?
RATOCON GmbH, Tobias Trupat

Wenn du ein neues ERP einführen willst, landen die meisten Gespräche früher oder später bei zwei Namen: Odoo und SAP. Beide stehen für viel Funktionalität und viele Möglichkeiten – aber sie unterscheiden sich deutlich darin, für wen sie gedacht sind und wie sie sich anfühlen.


Die Frage ist weniger: „Welches System ist objektiv besser?“

Sondern: Welches System passt zu deinem Geschäftsmodell, deinem Budget und deinen nächsten Jahren? 

1. Was meinen wir genau mit „SAP“ – und was ist Odoo?


Wenn im Alltag von „SAP“ die Rede ist, sind meist zwei Produkte gemeint:

  • SAP Business One – das ERP für kleine und mittlere Unternehmen (Finanzen, Einkauf, Lager, Verkauf, einfache Produktion).
  • SAP S/4HANA Cloud – die Cloud-Generation für mittlere bis große Unternehmen, mit stark standardisierten Prozessen.


Odoo ist dagegen eine einheitliche Plattform mit vielen Apps:

  • von CRM und Vertrieb
  • über Lager, Fertigung und Buchhaltung
  • bis hin zu Website, E-Commerce, Helpdesk, HR, Zeiterfassung, DMS und AI.


Wenn wir hier über „Odoo vs SAP“ sprechen, geht es also darum, ob du:

  • mit Odoo als zentrale Business-Plattform arbeiten möchtest
  • oder dich in die SAP-Welt einreihst (Business One oder S/4HANA)


2. Funktionsumfang: ERP-Basis vs. digitale Gesamtplattform


2.1 Was alle Systeme können


Odoo, SAP Business One und S/4HANA bringen die klassische ERP-Basis mit:

  • Finanzbuchhaltung
  • Einkauf, Verkauf, Lagerverwaltung
  • grundlegende Produktionsfunktionen
  • Reporting und Auswertungen


Für viele Unternehmen ist das die Startanforderung:

Ein System, das Zahlen im Griff hat und Kernprozesse stabil abbildet.


2.2 Wo Odoo mehr mitbringt als „nur ERP“


Odoo denkt weiter und bringt von Haus aus zusätzliche Bausteine mit, zum Beispiel:

  • Website und Online-Shop
  • CRM und Marketing Automation
  • Helpdesk und Field Service (Tickets, Außendienst)
  • HR, Recruiting und Zeiterfassung
  • Dokumentenmanagement, digitale Unterschriften und E-Learning
  • neuere Themen wie AI-Funktionen oder ESG-Reporting


Damit kannst du viele einzelne Tools ersetzen, die sonst neben dem ERP laufen:

Shop-System, Ticketsystem, Newsletter-Tool, Intranet, DMS usw.


In einer klassischen SAP-Landschaft werden solche Themen häufiger durch zusätzliche Systeme oder Add-ons abgebildet, die ans ERP angebunden sind.


3. Architektur und Anpassbarkeit


3.1 Odoo: modularer Baukasten


Odoo ist von Grund auf modular:

  • Jede App ist ein Baustein, der auf andere aufsetzt.
  • Erweiterungen laufen über eigene Module, das gehört zum normalen Projektgeschäft.
  • Es gibt ein breites Ökosystem aus Community- und Partner-Modulen für verschiedene Branchen.


Das spielt seine Stärke aus, wenn:

  • deine Prozesse nicht exakt dem „Standard-Lehrbuch“ entsprechen
  • du abteilungsübergreifende Abläufe in einem System abbilden willst
  • du eigene Workflows, Freigabeprozesse oder Schnittstellen brauchst


3.2 SAP: stark im Standard


In der SAP-Welt liegt mehr Gewicht auf vorgegebenen Prozessen:

  • SAP Business One ist ein komplettes ERP für KMU, aber relativ standardorientiert.
  • S/4HANA Cloud setzt stark auf Best-Practice-Prozesse, die weltweit ausgerollt werden können.
  • Branchenspezifika werden häufig über Add-ons von zertifizierten Partnern abgedeckt.


Das ist ideal, wenn du sagst:

„Wir wollen uns bewusst an einen klar definierten Standard anlehnen.“

Sobald du aber viele individuelle Abläufe hast, werden Anpassungen schnell komplexer – und damit auch aufwendiger.


4. Kostenbild: Lizenzen, Projekt, laufender Betrieb


4.1 Odoo: nutzerbasierte Subscription


Bei Odoo Enterprise werden Lizenzen pro Benutzer abgerechnet:

  • ein fixer Preis pro Nutzer und Monat, je nach Edition
  • einfache Struktur: Nutzerzahl × Plan × Hosting (Cloud, Odoo.sh oder On-Premise)
  • keine hohen Einmal-Investitionen nur für Lizenzen


Wichtige Punkte:

  • Es gibt eine Community-Variante ohne Enterprise-Lizenzkosten.
  • Wenn du mehrere Insellösungen ablöst, sinken oft die Gesamtkosten der Systemlandschaft.


4.2 SAP: Lizenz plus Wartung plus Add-ons


Im SAP-Umfeld sieht das typischerweise so aus:

  • Lizenzen pro Benutzer (Kauf- oder Mietmodell)
  • jährliche Wartung auf die Lizenzsumme
  • zusätzliche Kosten für Datenbank, Add-ons und Integrationen


Gerade im klassischen Mittelstand liegt der Gesamtaufwand für ein SAP-Szenario häufig spürbar höher als bei einem Odoo-Projekt mit ähnlichem Funktionsumfang.


5. Benutzererlebnis im Alltag


5.1 Odoo: moderne Web-App


Odoo läuft vollständig im Browser:

  • keine lokal installierten „dicken Clients“
  • kurze Ladezeiten, klar strukturierte Masken
  • Oberfläche und Bedienung wirken wie eine moderne SaaS-Anwendung


Für Teams, die schon mit Tools wie Microsoft 365, modernen CRMs oder Projekt-Tools arbeiten, ist der Umstieg meist recht intuitiv.


5.2 SAP: klassisches ERP-Feeling

  • SAP Business One kommt mit einer eher traditionellen ERP-Oberfläche (Masken, Listen, Dialoge).
  • S/4HANA setzt mit Fiori auf eine modernere Oberfläche, bleibt aber ein sehr umfangreiches System.


Wer bereits SAP-Erfahrung hat, findet sich hier schnell zurecht.

Für Nutzer ohne ERP-Vergangenheit ist die Einstiegshürde in vielen Fällen etwas höher als bei Odoo.


6. Für wen ist Odoo die bessere Wahl – und wann eher SAP?


6.1 Typische Odoo-Szenarien


Odoo ist oft eine sehr gute Wahl, wenn du:

  • ein kleines oder mittleres Unternehmen oder ein wachsendes Scale-up bist
  • heute mit mehreren Insellösungen arbeitest (CRM, Tickets, Shop, HR, Zeiterfassung, DMS …)
  • eigene Abläufe hast, die nicht vollständig in Standardprozesse gepresst werden sollen
  • eine moderne Plattform suchst, die in einem vernünftigen Budgetrahmen bleibt


6.2 Typische SAP-Szenarien


Ein SAP-Szenario kann sinnvoll sein, wenn:

  • du in Richtung gehobener Mittelstand oder Konzern unterwegs bist
  • schon eine SAP-Landschaft existiert oder klar geplant ist
  • du sehr stark standardisierte, global ausgerollte Prozesse brauchst
  • ein höheres Budget für Lizenzen, Implementierung und laufenden Betrieb eingeplant ist


7. Wie wir bei RATOCON mit dir auf „Odoo vs SAP“ schauen


Wir haben uns bewusst auf Odoo spezialisiert, weil wir sehen, wie gut es zu vielen mittelständischen Unternehmen in Deutschland passt – von Fertigung und Handel über Dienstleister und IT bis hin zu Bau und Biotech.


Trotzdem starten wir nicht mit der Aussage „Odoo ist immer besser“, sondern mit ein paar einfachen Fragen:

  • Wie sieht deine Systemlandschaft heute aus?
  • Welche Bereiche willst du in den nächsten Jahren ins ERP holen?
  • Wo brauchst du Standard, und wo brauchst du Flexibilität?


Erst daraus ergibt sich ein realistisches Bild, wie ein Odoo-Setup bei dir aussehen kann.

Unverbindliches Erstgespräch: Welche ERP-Lösung passt zu dir?


Wenn du gerade vor der Entscheidung stehst, ob du eher in Richtung SAP gehst oder ob Odoo für dein Unternehmen die bessere Option sein könnte, hilft ein strukturiertes Gespräch mehr als viele theoretische Vergleiche.


In einem Erstgespräch klären wir gemeinsam:

  • welche Prozesse du wirklich im System abbilden möchtest
  • wie sich ein Odoo-Projekt bei dir schrittweise aufbauen lässt
  • an welchen Stellen Odoo dir im Vergleich zu SAP konkrete Vorteile bringt – fachlich, organisatorisch und bei den Gesamtkosten


Wenn du möchtest, schauen wir uns auch deine aktuelle Systemlandschaft an und skizzieren einen Einstieg, der zu deinem Team, deinem Tempo und deinem Budget passt.


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