Odoo vs Sage – welches ERP passt zu dir?

Vom kaufmännischen System zur digitalen Unternehmensplattform.
16. Dezember 2025 durch
Odoo vs Sage – welches ERP passt zu dir?
RATOCON GmbH, Tobias Trupat

Wenn du ein ERP auswählst, kommst du in Deutschland an Sage kaum vorbei – gerade im Umfeld Buchhaltung, Handwerk und Mittelstand. Gleichzeitig taucht immer öfter Odoo auf, wenn es darum geht, Prozesse ganzheitlich zu digitalisieren – von CRM und Lager bis hin zu Fertigung, Service und Webshop.


Die spannende Frage ist weniger: Welches System ist „größer“?

Sondern: Welches passt zu deiner Größe, deinen Prozessen und deiner Digitalisierungsstrategie?

1. Was meinen wir mit „Sage“ – und was ist Odoo?


Unter Sage fallen verschiedene Lösungen:

  • Sage 50 / Sage 50 Handwerk – kaufmännische Software für kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe (Angebote, Aufträge, Rechnungen, Warenwirtschaft, Buchhaltung).
  • Sage 100 – ERP für den Mittelstand mit Modulen für Warenwirtschaft, Rechnungswesen, Produktion, CRM und Controlling.
  • Sage ERP / Cloud-Lösungen – vor allem Auftragsbearbeitung, Warenwirtschaft und Buchhaltung in der Cloud.


Sage deckt damit den Bereich kaufmännische Komplettlösung bis Mittelstands-ERP ab.


Odoo ist eine einheitliche Plattform mit vielen Apps, u. a. für:

  • CRM, Vertrieb und Marketing
  • Lager, Einkauf, Fertigung, Service
  • Finanzbuchhaltung
  • Website, E-Commerce, POS
  • Projekte, Helpdesk, HR, Zeiterfassung, DMS, E-Signatur, AI


Wenn wir hier über „Odoo vs Sage“ sprechen, vergleichen wir also:

  • Sage 50 / Sage 100 als etablierte ERP- und kaufmännische Lösungen
  • mit Odoo als moderner, modularer Business-Plattform


2. Funktionsumfang: kaufmännische Lösung vs. digitale Gesamtplattform


2.1 Was beide Welten abdecken


Sowohl Odoo als auch Sage (50/100) bieten dir:

  • Finanzbuchhaltung
  • Angebote, Aufträge, Rechnungen
  • Stammdatenverwaltung für Kunden, Lieferanten, Artikel
  • Warenwirtschaft / Lager auf unterschiedlichem Detailniveau
  • Auswertungen und Reporting


Für viele klassisch aufgestellte KMU ist das die Basisanforderung.


2.2 Wo Sage seinen Schwerpunkt hat


Sage ist stark, wenn es um kaufmännische Prozesse geht:

  • Sage 50 / Handwerk: Angebote, Abschlags- und Schlussrechnungen, Handwerkerfunktionen, Warenwirtschaft, digitales Büro.
  • Sage 100: modulare ERP-Lösung mit Rechnungswesen, Warenwirtschaft, Produktion, CRM und DMS – ideal für klassisch organisierte Mittelständler.


Kurz: stark im klassischen ERP-/Rechnungswesen-Umfeld, mit bewährten Prozessen und viel Deutschland-Fokus.


2.3 Wo Odoo weiter denkt als „nur ERP“


Odoo geht funktional deutlich weiter:

  • Website, Blog, Landingpages
  • voll integrierter Webshop
  • Helpdesk und Field Service
  • Marketing Automation
  • HR, Bewerbermanagement, Spesen, Zeiterfassung
  • DMS, E-Signatur, E-Learning, neue Apps wie ESG/Reporting und AI-Unterstützung


Damit eignet sich Odoo gut, wenn du nicht fünf bis zehn zusätzliche Tools neben dem ERP betreiben willst (Shop, Ticketsystem, Newsletter, Wiki, DMS …), sondern möglichst viel auf eine Plattform bringst.


3. Architektur & Flexibilität


3.1 Sage: Produkte für Zielgruppen, On-Premise und Cloud


Die Sage-Welt funktioniert grob so:

  • verschiedene Produkte für verschiedene Zielgruppen (Sage 50, Sage 50 Handwerk, Sage 100, Cloud-ERP)
  • On-Premise-Installationen (klassische Windows-/Server-Umgebung) und Cloud-Varianten
  • modularer Aufbau, aber eher im Stil „Produkt + Zusatzmodule“


Das ist ideal, wenn du:

  • in einer klassischen IT-Umgebung unterwegs bist
  • eher standardnahe Prozesse fährst
  • bewusst auf etablierte kaufmännische Software setzt


3.2 Odoo: modulare Plattform mit einem durchgängigen Datenmodell


Odoo ist von Grund auf modular und webbasiert:

  • alle Apps basieren auf einem gemeinsamen Datenmodell
  • Erweiterungen laufen über Odoo-Module – übliches Vorgehen in Projekten
  • Betrieb möglich als Cloud, über Odoo.sh oder On-Premise im eigenen Rechenzentrum


Das spielt seine Stärke aus, wenn du:

  • End-to-End-Prozesse willst (Lead → Angebot → Produktion → Lieferung → Rechnung → Service)
  • eigene Workflows und Freigaben brauchst
  • mehrere bisher getrennte Systeme (Shop, CRM, Tickets, ERP, DMS) zusammenführen möchtest


4. Kostenbild: Lizenzmodelle und Gesamtaufwand


4.1 Sage: produkt- und modulbasierte Preislogik


Bei Sage hängt das Preisbild stark davon ab, welches Produkt du nutzt (Sage 50, Handwerk, 100, Cloud) und welche Module/Plätze du benötigst. Öffentlich kommunizierte Preise sind oft nur Richtwerte; viele Mittelständler landen bei:

  • Lizenz- oder Abo-Kosten pro Arbeitsplatz
  • ggf. Wartungsgebühren
  • zusätzliche Module (z. B. CRM, DMS, Produktion)
  • Implementierungs- und Anpassungsaufwand


Sage ist damit typischerweise im klassischen ERP-Kostenrahmen für KMU/Mittelstand unterwegs.


4.2 Odoo: alle Apps im Preis pro Nutzer


Bei Odoo Enterprise ist die Logik deutlich einfacher:

  • Odoo Enterprise beginnt ab 19,90 € pro Nutzer und Monat (Standardplan, jährliche Abrechnung, EU-Region).
  • alle Standard-Apps sind darin enthalten – du zahlst pro Nutzer, nicht pro Modul.


Dazu kommen:

  • Projektkosten für Einführung, Anpassung, Migration
  • ggf. Kosten für Odoo.sh oder eigene Infrastruktur


Spannend wird es, wenn du mit Odoo mehrere andere Systeme ablöst (WaWi, CRM, DMS, Tickets, Webshop …). Dann ist der Total Cost of Ownership oft deutlich niedriger als eine Kombination aus klassischem ERP + Zusatzsystemen.


5. Benutzererlebnis im Alltag


5.1 Sage: etablierte ERP-Oberfläche


Die Oberfläche von Sage variiert je nach Produkt:

  • Sage 50 / Handwerk wirkt wie klassische kaufmännische Windows-Software
  • Sage 100 bringt eine modernisierte, aber weiterhin eher „ERP-typische“ Oberfläche mit
  • je nach Modul kann die Bedienung komplexer sein und mehr Schulung erfordern


Das ist für erfahrene ERP-Anwender oft kein Problem, für Teams ohne ERP-Hintergrund aber teilweise eine Einstiegshürde.


5.2 Odoo: moderne Web-App für alle Bereiche


Odoo setzt auf:

  • eine einheitliche, moderne Web-Oberfläche
  • die gleiche UX-Logik in CRM, Lager, Buchhaltung, Projekten, Fertigung usw.
  • regelmäßige Releases mit UI-Verbesserungen und Performance-Gewinnen


Für dein Team bedeutet das:

  • Vertrieb, Backoffice, Lager, Fertigung, Buchhaltung, Service, HR – alle arbeiten im gleichen System
  • weniger Kontextwechsel und „Tool-Zoo“
  • schnellere Akzeptanz, gerade bei Mitarbeitenden, die moderne Web-Apps gewohnt sind


6. Für wen ist Odoo die bessere Wahl – und wann eher Sage?


6.1 Typische Odoo-Szenarien


Odoo passt häufig sehr gut, wenn du:

  • ein KMU oder wachsendes Scale-up bist (Fertigung, Handel, Handwerk, Dienstleistung, IT, E-Commerce …)
  • nicht nur Finanzbuchhaltung, sondern auch Lager, Produktion, Projekte, Service, Webshop, HR im System abbilden willst
  • heute mehrere Insellösungen nutzt (ERP, CRM, Shop, Ticketsystem, DMS, Excel)
  • Wert auf eine moderne, flexible Plattform legst, die mit deinem Wachstum und deinen Ideen mitgeht


6.2 Typische Sage-Szenarien


Sage kann sinnvoll sein, wenn du:

  • eher klassisch organisiert bist und vor allem eine starke kaufmännische Lösung suchst
  • in einem Umfeld unterwegs bist, in dem Sage Standard ist (z. B. bestimmte Handwerksbereiche oder Branchen mit etablierten Sage-Partnern)
  • vor allem Buchhaltung, Warenwirtschaft und Auftragsbearbeitung brauchst – ohne große Digitalisierungsambitionen in Richtung Website, E-Commerce, Helpdesk, HR usw.
  • dich mit einer On-Prem- oder hybriden Welt in Windows-Umgebung wohlfühlst


Mehrere neutrale Vergleiche fassen es ähnlich zusammen:

Odoo wirkt wie ein „Schweizer Taschenmesser“ für digitale und wachsende Unternehmen, während Sage strukturierend wirkt, aber tendenziell starrer bleibt.


7. Wie wir bei RATOCON mit dir auf „Odoo vs Sage“ schauen


Wir sehen in Projekten regelmäßig Unternehmen, die heute mit Sage 50 / Sage 100 arbeiten – oft seit vielen Jahren. Typische Situationen:

  • Buchhaltung läuft, aber der Rest des Unternehmens arbeitet mit Excel, E-Mails und Insellösungen.
  • Lager, Fertigung, Service oder Projekte lassen sich im bestehenden System nur schwer oder gar nicht sinnvoll abbilden.
  • es steht ein größerer Modernisierungsschritt an – und die Frage, ob man nochmal „ein Sage-Leben“ beginnt oder auf eine modernere Plattform setzt.


Unsere Rolle als Odoo-Partner ist nicht, pauschal zu sagen „Sage ist schlecht, Odoo ist gut“, sondern:

  • deine Prozesse sauber aufzunehmen (Vertrieb, Auftragsabwicklung, Lager, Fertigung, Service, Buchhaltung …)
  • zu verstehen, wo heute die größten Brüche und Medienwechsel sitzen
  • gemeinsam ein realistisches Bild zu entwickeln, wie ein Odoo-Setup bei dir aussehen könnte – fachlich, organisatorisch und finanziell


Erst dann macht ein echter Vergleich „Odoo vs Sage“ für dein Unternehmen Sinn.

Unverbindliches Erstgespräch: Odoo als Alternative zu Sage prüfen


Wenn du heute Sage im Einsatz hast oder über eine Einführung nachdenkst – und gleichzeitig spürst, dass dein Unternehmen in Richtung mehr Digitalisierung und integrierte Prozesse gehen muss, lohnt sich ein Gespräch.


In einem Erstgespräch klären wir gemeinsam:

  • welche Bereiche du wirklich in einem System zusammenführen willst
  • wie ein Einstieg mit Odoo bei dir aussehen kann – Schritt für Schritt statt Big Bang
  • an welchen Stellen Odoo dir im Vergleich zu Sage konkrete Vorteile bietet – fachlich, organisatorisch und beim Gesamtaufwand
  • wie sich ein möglicher Wechsel oder Parallelbetrieb gestalten lässt, ohne deinen Alltag zu blockieren


👉 Wenn du das für dein Unternehmen prüfen möchtest, buche gern dein unverbindliches Erstgespräch – und wir schauen gemeinsam, ob und wie Odoo für dich der nächste sinnvolle Schritt nach (oder statt) Sage ist.

Kostenloses Erstgespräch